Dienstag, 27. Mai 2008

Phnom Penh, Singapore!!!

Ich bin zurück in Singapur!! Die letzten beiden Tage habe ich damit verbracht zuviel zu essen und mich nochmal von den wenigen Freunden zu verabschieden die noch in Singapur verblieben sind.
Am Sonntag war ich mit Chonglei in Little India, das sonntags wirklich voll wie bei einem Jahrmarkt ist weil die tausende an indischen und pakistanischen Gastarbeiter da ihren freien Tag haben. Und weil ihre Unterkünfte in der Regel nicht so prickelnd sind treffen sie sich in Little India auf der Strasse. Ich hatte keinen Fotoapparat dabei, und diese _Massen_ an Menschen sind für deutsche Verhältnisse wohl gar nicht vorstellbar.
Am Montag war erst mal bei Deborah an der Uni um meinen Koffer abzuholen, und abends dann mit ein paar meiner Komilitonen essen, hier das Beweisfoto: alle von uns wohlgenährt (um nicht zu sagen: überfressen).

(Edvin, Phuo Sze, Yean Ching, Daniel, Cindy und ich)

Heute war ich dann noch mit Susie ein letztes Mal essen, sie ist noch bis Mitte Juni in Asien unterwegs und geht dann zurück in die USA.

Aber zuvor sollte ich wohl eigentlich noch vom Ende meiner Tour schreiben: nach den faulen Tagen am Strand bin ich zurück nach Phnom Penh gefahren, der Hauptstadt Kambodias. Kambodia ist vor allem für die Jahre der Roten Khmer und Pol Pot bekannt, und so musste ich mir natürlich auch die Killing Fields ansehen (Choeung Ek Memorial, quasi sowas wie Konzentrationslager mit einer Stupa gefüllt mit Schädeln der Opfer), und das Toul Sleng Genocide Museum, eine ehemlige Schule die zum Foltergefängnis umgewandelt wurde.


Die Roten Khmer haben - ähnlich wie die Nazis - all ihre Taten umfangreich dokumentiert. Es gibt hunderte Bilder von Gefangenen die allesamt getötet wurden; von vielen existieren auch Bilder nach der Folter - ziemlich grauslig anzusehen. Des weiteren sind Foltermaschinen ausgestellt und Zeichnungen von Häftlingen und Angestellten beigefügt.


Um das ganze emotional zu verkraften habe ich mich ins Shopping geflüchtet auf den zahlreichen Märkten der Stadt auf denen mal beinahe alles bekommt - leider sind meine 20kg Gepäck für den Rückflug nach Deutschland schon ausgereizt und ich konnte davon nur begrenzt profitieren.
Ausserdem habe ich mir den Royal Palace mit den spannenden (*gähn*) Bildern und Darstellungen der Krönungszeremonie angesehen. Die Silver Pagoda hat dafür wieder wett gemacht.


Und zu guter letzt habe ich mir noch diverse Massagen gegönnt - für 5 Euro die Stunde kriegt man dort schon einen gehobenen Standard. Und danach ging es dann gediegen mit Singapore Airlines zurück nach Singapur.

So. Singapur hat mich noch für etwa 10 Stunden, dann gehts über Dubai nach Frankfurt/nach Hause. Hab mir hoffentlich einen guten Tag dafür ausgesucht, schönes Wetter und so ;)

Das war's dann denke ich soweit (für dieses Mal) aus Asien!! :)

(ja, ich war wirklich hier!! ^^)

Mittwoch, 21. Mai 2008

Sihanoukville, Cambodia

So, meine Reise naehert sich langsam dem Ende. Zum Ausklang bin ich nochmal ganz in den Sueden ans Meer gefahren, nach Sihanoukville, bevor es dann in die Hauptstadt Phnom Penh geht und von dort fuer drei Tage zurueck nach Singapur.
Hier hat es wunderschoene weisse Sandstraende. Sobald mehr als drei Touris zusammen auftreten hat es aber auch findige Verkaeufer: "Manicure?"- "Pedicure?"- "Fruitsalad?"- "Bracelet, madame?"- "buy something!" - "Crab?" - "Mam, massage?". Die Kids lassen sich besonders schwer abschuetteln, sagt man "no, thanks" kommt ein gekraenktes/vorwurfsvolles "why?!" zurueck. - und sobald man den Strand verlaesst auch noch "Moto?", begleitet von einer Geste die sowas wie Gasgeben sein soll; und "Mam, Tuk-Tuk?" natuerlich noch. Heute habe ich geschaetzte 100 Mal "nein, danke" gesagt, ohne Uebertreibung!
Aber dennoch ist es hier wirklich nett. Die meisten sind trotzdem sehr freundlich und auch fuer in Schwaetzchen aufgelegt; fragen nach dem Namen, der Familie etc. und wollen dabei ihr Englisch etwas verbessern.

Naja, aber ansonsten passiert hier nicht viel: ich liege am Strand, schluerfe meine Limejuices und Coconutshakes, und ab und an wird etwas geplanscht - das wars, und genauso wars auch gedacht ;)

(meine Wenigkeit ganz allein am Strand)

Freitag, 16. Mai 2008

Si Phan Don, Laos und Angkor Wat, Kambodia

So! Seit letztem Posting ist's schon wieder etwas her! Nach Savannakhet gings nach Pakse, von Pakse nach Si Phan Don: den viertausend Inseln an der breitesten Stelle im Mekong. Auf der Insel gibt es Strom nur aus dem Generator oder der Autobatterie, kein fliessend Wasser (nur Mekong- oder Regenwasser aus Tanks), und alles dort ist sehr relaxt und einfach. Ich habe mir mit Helen, einer Britin die ich im Bus nach Pakse kennengelernt hatte, einen Bungalow geteilt der direkt auf den Mekong blickt.


Unter Bungalow darf man sich auf Don Det, unserer Insel, nichts mondaenes vorstellen: es ist lediglich eine Holzhuette mit zwei Betten und einem rieeeeesigen Balkon. Kostet dafuer auch nur 50 cent pro Nacht. Special feature dort: drei Haengematten. Die haben wir ausgiebig durchgetestet. Don Det ist in erster Linie zum Nichtstun gut - ich habe viel gelesen, wir sind um die Insel geradelt, haben uns die Mekong-Wasserfaelle angeschaut; sind mit einem Traktorreifen den Mekong runtergepaddelt und haben uns mit unseren Landlords und ihren zwei kleinen Kindern die Zeit vertrieben. Und nicht zu vergessen die Fauna: ab und an kam eine Huehnerfamilie zu uns auf den Balkon, eine Entenmama mit Nachwuchs gabs auch; Kuehe besuchten uns im Vorgarten, und eine Sau hat sich im Schlamm gegenueber gesuhlt.

(ein etwas unscharfes Bild von den super-neugierigen Entenkueken)


Nach der Erholung in Si Phan Don gings dann nach Kambodia. Es ist schon unglaublich wie stark sich die verschiedenen Laender hier unterscheiden - viel staerker als innerhalb Europas. Auch das Essen ist etwas anders: bei jedem Busstop kommen Frauen mit Snacks daher. In Kambodia bestanden diese Snacks aus aufgespiessten, geroesteten Kaefern, fritierten Spinnen und - ganz ekelig - fritierten Huehnerembryonen.


Es gibt aber auch normales Essen, keine Sorge.

Nach einer Uebernachtung in Kratie bin ich dann direkt nach Siem Reap gefahren, der Ausgangsstation fuer Angkor Wat.
In jedem Reisefuehrer kann man lesen dass Angkor Wat ein absolutes MUSS ist, dass es sooo beeindruckend ist etc. pp. Irgendwie war ich nicht so ganz ueberzeugt und hielt das fuer etwas uebertrieben - aber als ich gestern dann dort war war ich wirklich ueberwaeltigt, und ich denke selbst in Bildern kann man das nicht wirklich ausdruecken. Die Tempelanlagen sind ueber viele Quadratkilometer verteilt, ich bin gestern an die 35 km geradelt um nur einen Bruchteil zu sehen (und das bei 32 Grad und mit einem Fahrrad ohne Gangschaltung!!).

Angkor war viele Jahre lang mehr oder minder vernachlaessigt und wurde erst vor 150 Jahren "wiederentdeckt" und von Urwald befreit. Trotzdem - oder vielleicht gerade deswegen - hat es die knapp 1000 Jahre gut ueberstanden: in vielen der mehrstoeckigen Tempelanlagen kann man herumlaufen und Entdecker spielen.

(Glaeubige vor einer Buddhastatue im Bayon-Tempel)

(einer der wohl beruehmtesten Tempel, Ta Prohm - bekannt aus Tomb Raider, ueberwachsen von Urwaldriesen)




(und als Highlight: Angkor Wat selbst)

Mittwoch, 7. Mai 2008

Luang Prabang, Plain of Jars und Savannakhet...

So, es ist zwar nicht viel Zeit vergangen, aber trotzdem viel passiert! Nach Vang Vieng ging es nach Luang Prabang weiter in den Norden, natürlich nicht ohne die obligatorische Reifenpanne die uns an diesem Flecken eine Pause beschert hat:


Luang Prabang ist ein wunderschönes, französisch angehauchtes Städtchen am Mekong, das ziemlich zum Müssiggang einläd. Viel gemacht habe ich dort folglich auch nicht - geshoppt auf dem Nightmarket, am Fluss entlang gelaufen, mir Sonneuntergänge an- und den Fischern bei der Arbeit zugeschaut,


über eine Bambusbrücke zu einem kleinen Dorf gelaufen:

- und mir dort mutigerweise für einen Euro die Haare schneiden lassen, ohne dass die "Friseuse" (es war eher ein Wohnzimmer mit Waschtisch) ein Wort englisch, noch ich das Lao-Wort für "nur die Spitzen" konnte. Hat aber funktioniert, und eine super Kopfmassage gabs noch dazu.

Und Kajak gefahren bin ich nochmals, diesmal auf einem etwas "anstrengenderen" Fluss.

Dann habe ich noch einige Wasserfälle besucht mit türkisfarbenen, glasklarem Wasser: die Wasserfälle bestanden aus einer Kaskade von Pools, und in einigen von ihnen konnte man auch schwimmen.


Nach Luang Prabang habe ich mich auf die Fahrt zu der "Plain of Jars" gemacht, der "Ebene der Tonkrüge", genau wie Luang Prabang UNESCO-Kulturerbe. Die Krüge bestehen allerdings nicht aus Ton, sondern aus massivem Stein, sind 1 bis 3 Meter hoch und mindestens 2000 Jahre alt. Wieso sie da in der Gegend verteilt sind weiß man nicht so genau - man vermutet dass sie als Urnen für Verstorbene verwendet worden sind.

Um zu den Krügen zu kommen muss man durch einige Reisfelder marschieren, über ein paar Zäune kletter und sich an Wasserbüffeln vorbeiwagen.


Und, ganz wichtig: immer innerhalb der Markierungen bleiben:


Dieser Teil Laos' gehört zu dem am heftigst bombardierten in Laos, und Laos ist das am schwersten bombardierte Land der Welt - hier wurden von den Amerikanern mehr Bomben abgeworfen als im zweiten Weltkrieg über Deutschland und Japan zusammen. Während des "Vietnam"-Krieges haben die Amerikaner große Teile Laos' zurück in die Steinzeit gebombt weil hier der Ho Chi Minh Pfad verlief, die Versorgungslinie der nordvietnamesischen Armee. Auf einen Einwohner Laos' kommen etwa 0,5 Tonnen an Bomben, darunter natürlich sehr viele Blindgänger die bis heute eine Gefahr sind. Durch die vielen Blindgänger ist die landwirtschaftlich orientierte Wirtschaft hier ziemlich am Boden- was wiederum viele Menschen, besonders Kinder, in den Metallhandel treibt, was bedeutet: sie sammeln die Blindgänger und Streubomben ein um das Metall zu verkaufen. Das läuft natürlich regelmäßig schief.
In Phonsavanh gibt es ein Informationszentrum das täglich mehrere Aufklärungsfilme zeigt, aber das "schnelle" Geld ist für die arme Bevölkerung verständlicherweise schon verlockend.

In Phonsavanh hat mich dann der Einbruch der Regenzeit überrascht die eigentlich erst Ende Mai beginnt - oder vielleicht waren es auch Ausläufer von Nargis. Danach musste ich meine Pläne etwas umstellen weil die Strecke/Piste in den Süden nicht mehr befahrbar ist. Also musste ich den ganzen Weg zurück nach Vientiane, und von dort in den Süden fahren. Seit gestern befinde ich mich in Savannakhet in Zentrallaos und erhole mich von den über 20 Stunden Karaokemusik in betäubender Lautstärke im Bus - unter anderem mit einer einstündigen Massage für zweieurofuchzig ;). Heute ist wieder schönster Sonnenschein und an die 40°, zu heiß um während des Tages irgendwas zu unternehmen.

Den größten Teil des Tages habe ich heute mit der Essensbeschaffung verbracht - man merkt dass die Gegend hier langsam seeehr untouristisch wird. Es gibt hier zwar einige "falang", Europäeer etc., aber kaum Restaurants die darauf eingestellt sind. Nicht dass ich Hemmungen hätte in den Straßenständen zu essen deren Ausstattung eher an eine Autowerkstatt erinnert - nein, mein Magen ist mittlerweile einiges gewohnt. Das Problem ist eher, den Leuten ohne laotische Sprachkenntnissen das Konzept von vegetarischer Ernährung nahezubringen. Naja, es wäre auch mit Sprachkenntnissen ein Problem, denn es gibt kein Wort für "vegetarisch". Und wenn man sich die Speisekarte so ansieht - vorausgesetzt es gibt überhaupt eine, und sie ist in lateinsichen Lettern verfasst -, dann merkt man dass für dieses Wort eigentlich auch keine Verwendung besteht.
Also bleiben nur die paar Restaurants die schon den ein oder anderen Vegetarier vor mir gesehen haben - und meinen Touristen seien ganz begeistert vor thailändischer Karaokemusik (glücklicherweise ist es hier schon zumindest soo unturistisch dass es zumindest keine Endloswiederholungen von "Friends"-Folgen gibt)
In diesen Restaurants gibts dann die typische Schmackhaftigkeiten wie "fried rice with vegetables" (i.d.R. Okra, Karotte, Mais und Kohl); "fried vegetables" (i.d.R. Okra, Karotte, Mais und Kohl mit Reis) oder "deep fried vegetables" (überraschenderweise: Okra, Karotte, Mais und Kohl). Bei letzterem hat man oft Glück und es schmeckt nicht nach Fisch- oder Austernsoße.
Schade eigentlich, denn es gibt wirklich super leckere Lao-Curries, aber die sind hier nicht auf der Karte vertreten. Tja, das hier ist halt doch nicht Singapur... :)