Montag, 18. Oktober 2010

Bei uns zuhause...

Auf mehrfachen Wunsch hin gibt es jetzt mal Bilder von unserer Wohnung. Gerade ist ein guter Zeitpunkt, sie zu fotografieren, weil wir am Wochenende kurz Besuch hatten und es dementsprechend aufgeräumt aussieht. Mit dem Einrichten sind wir aber immer noch nicht so ganz fertig, und werden es wohl auch nicht so bald sein ;).

Am Wochenende waren wir nämlich bei Julians Eltern in Kitchener/Waterloo, zum Thanksgivingessen - eine Woche verspätet, aber so genau nimmt das in der Familie keiner. Freitagabend haben wir genutzt um kurz beim Oktoberfest in Waterloo vorbeizuschauen, aber das ist eine rechte Reduktion des Originals - auf's Biertrinken. Und einen Festplatz mit gebrannten Mandeln gibt es auch nicht. Julians Freunde waren aber überaus witzig und sympatisch, und wir haben uns dann durch ein paar Bars und Clubs gehangelt.
Samstag waren wir dann kurz die Uni besichtigen, vietnamesisch essen (yummie!), und shoppen (bzw. nicht-shoppen - gekauft haben wir nichts, außer einen Wein fürs Dessert).

Das Thanksgivingdinner am Abend bei Julians Family war auch überaus witzig - ein paar Stories aus Julians Kindheit hat er mir wohl verschwiegen. Wie z.B. die, als sie mit dem Auto unterwegs einen Polizisten nach dem Weg gefragt haben, und Julian nichts besseres zu tun wusste als aus dem Rücksitz zu plärren "Daddy doesn't wear a seatbelt!" ^^.

Auf den Rückweg haben uns dann Julians Bruder und dessen Freundin bei uns hier abgesetzt, und da wären wir auch wieder beim eigentlichen Thema, der Wohnung. Sie waren sehr beeindruckt von der Größe - in Toronto, wo die beiden wohnen, wäre eine solche Wohnung unbezahlbar. Hier also eine kleine Führung:

Das ist die Aussicht, die man an der Wohnungstür genießt. Typisch für viele amerikanische Wohnungen: man steht direkt im Wohnzimmer. Was bei uns gleichzeitig auch Esszimmer und Büro ist - meines. Links am Fenster steht mein Schreibtisch - aber da mein Netbook so handlich ist findet man mich auf oft auf dem Sofa oder im Bett damit.

Wenn man dann seine Schuhe ausgezogen hat (Schuhe in der Wohnung sind für Julian eine absolute Unmöglichkeit) und sich umsieht, dann schaut das so aus:

Die Tür mit dem Spiegel dran ist die Wohnungstür. Links und rechts davon sind zwei Rumpelkammern - sehr praktisch. Davon gibt es insgesamt vier Stück in unserer Wohnung, was das Aufräumen sehr erleichtert: Zeug rein, Tür zu, fertig.

Von der Couch aus hat man freie Sicht zur Küche hin - bzw. von dort zur Couch:

Da die Küche zwei riesige Balkontüren und entsprechend viel Licht hat, hat Julian den Küchentisch in sein Büro umfunktioniert. So kann man beim Kochen und Essen bequem Filme schauen und Musik hören.

Unspektakulär, das Badezimmer:

Und, noch dekorationsbedürftig, das Schlafzimmer.

Et voilá! Das war unsere Wohnung.

Mittwoch, 13. Oktober 2010

Na wo bin ich denn hier gelandet?!

Nach nun sechs Wochen in Kanada gibt es noch immer kaum Berichtenswertes, aber ich werde trotzdem mal einen Versuch starten und ein paar Erkenntnisse mit euch teilen.

Kanada ist nicht Asien.

Rein geographisch war mir das zwar klar, aber trotzdem hat die Erkenntnis etwas länger gebraucht. Meine Aufenthalte in Singapur, China oder Korea hatten einen unglaublich hohen Exotikfaktor - tolles Essen, außergewöhnliche Menschen, neue Kulturen... Kanada dagegen: Essen gleich, Menschen nicht groß verschieden von zuhause - und auch die kulturelle Landschaft kann man nicht gerade als außergewöhnlich bezeichnen.

Es gibt natürlich auch Gutes zu berichten - die Ladenöffnungszeiten z.B., ein großes Plus (für das man mit extrem hohen Lebensmittelpreisen bezahlt, aber naja, ich wollte ja was positives schreiben.... ;) ).

Lonely planet hat (fast) immer recht

Hoffnungen, dass alle Informationen meiner Vorabrecherche nicht mehr akkurat wären und sich Hamilton in den letzten Jahren von einer typischen Stahlindustriestadt in einen zweiten strahlenden, kulturell boomenden Ruhrpott verwandelt hätte, haben sich leider nicht bewahrheitet. Mein Lonely planet, Ausgabe von 2003, spricht von "efforts to clean-up the city". Dabei muss es wohl geblieben sein. Wir wohnen glücklicherweise nicht downtown (=bissl verratzt), sondern im Westen (=Univiertel). Den (die?) Niagara Escarpment kann Hamilton aber keiner nehmen - besonders jetzt, wenn die Herbstfarben auftauchen, kommt hier fast etwas Stuttgart-Kessel-Feeling auf.

Wer Weingüter besuchen will, der braucht einen Chauffeur

Herumreisen ist natürlich wie in den meisten Industrieländern eher teuer - ein eigenes Auto ist ein großer Vorteil.

Ein Wochenende z.B. waren wir südöstlich von hier auf mehreren Weingüter zur Weinprobe. Die drei besuchten Weingüter lassen sich allesamt praktisch nur mit eigenem Wagen erkunden - was das Ganze etwas sinnlos macht, denn das Alkohollimit ist hier recht niedrig. Gut, das Julian mich ohnehin nicht ans Steuer lässt und sich die Frage "wer fährt?" von vornherein erledigt :p.

Niagarafälle - overrated :(

Verbunden haben wir das ganze dann mit einem Besuch der Niagarafälle. Not impressed. Die sind sicherlich außergewöhnlich - aber anhand des Hypes, der darum gemacht wird, hatte ich doch etwas deutlich imposanteres erwartet. Naja, als Hintergrund für ein paar Fotos war's recht.

Ich und Arbeit?!?

Zur Jobsuche gebe ich jetzt mal keine Auskunft da es nichts zu erzählen gibt. Das darf man nun aber nicht auf den kanadischen Jobmarkt schieben, sondern hauptsächlich auf meine Planlosigkeit. Naja, das wird auch noch ;).