Mittwoch, 13. Oktober 2010

Na wo bin ich denn hier gelandet?!

Nach nun sechs Wochen in Kanada gibt es noch immer kaum Berichtenswertes, aber ich werde trotzdem mal einen Versuch starten und ein paar Erkenntnisse mit euch teilen.

Kanada ist nicht Asien.

Rein geographisch war mir das zwar klar, aber trotzdem hat die Erkenntnis etwas länger gebraucht. Meine Aufenthalte in Singapur, China oder Korea hatten einen unglaublich hohen Exotikfaktor - tolles Essen, außergewöhnliche Menschen, neue Kulturen... Kanada dagegen: Essen gleich, Menschen nicht groß verschieden von zuhause - und auch die kulturelle Landschaft kann man nicht gerade als außergewöhnlich bezeichnen.

Es gibt natürlich auch Gutes zu berichten - die Ladenöffnungszeiten z.B., ein großes Plus (für das man mit extrem hohen Lebensmittelpreisen bezahlt, aber naja, ich wollte ja was positives schreiben.... ;) ).

Lonely planet hat (fast) immer recht

Hoffnungen, dass alle Informationen meiner Vorabrecherche nicht mehr akkurat wären und sich Hamilton in den letzten Jahren von einer typischen Stahlindustriestadt in einen zweiten strahlenden, kulturell boomenden Ruhrpott verwandelt hätte, haben sich leider nicht bewahrheitet. Mein Lonely planet, Ausgabe von 2003, spricht von "efforts to clean-up the city". Dabei muss es wohl geblieben sein. Wir wohnen glücklicherweise nicht downtown (=bissl verratzt), sondern im Westen (=Univiertel). Den (die?) Niagara Escarpment kann Hamilton aber keiner nehmen - besonders jetzt, wenn die Herbstfarben auftauchen, kommt hier fast etwas Stuttgart-Kessel-Feeling auf.

Wer Weingüter besuchen will, der braucht einen Chauffeur

Herumreisen ist natürlich wie in den meisten Industrieländern eher teuer - ein eigenes Auto ist ein großer Vorteil.

Ein Wochenende z.B. waren wir südöstlich von hier auf mehreren Weingüter zur Weinprobe. Die drei besuchten Weingüter lassen sich allesamt praktisch nur mit eigenem Wagen erkunden - was das Ganze etwas sinnlos macht, denn das Alkohollimit ist hier recht niedrig. Gut, das Julian mich ohnehin nicht ans Steuer lässt und sich die Frage "wer fährt?" von vornherein erledigt :p.

Niagarafälle - overrated :(

Verbunden haben wir das ganze dann mit einem Besuch der Niagarafälle. Not impressed. Die sind sicherlich außergewöhnlich - aber anhand des Hypes, der darum gemacht wird, hatte ich doch etwas deutlich imposanteres erwartet. Naja, als Hintergrund für ein paar Fotos war's recht.

Ich und Arbeit?!?

Zur Jobsuche gebe ich jetzt mal keine Auskunft da es nichts zu erzählen gibt. Das darf man nun aber nicht auf den kanadischen Jobmarkt schieben, sondern hauptsächlich auf meine Planlosigkeit. Naja, das wird auch noch ;).

1 Kommentar:

Katrin hat gesagt…

sehr mondän meine Liebe! :-)Ich antworte dir bald auf deine Mail!!! Liebes Grüßle aus der Herbst-Nebel-Suppe! ;-)